Wien (OTS/IGGÖ) – Eine unglaubliche Entgleisung lieferte FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer am Dienstag, den 16. Juni 2020. Bei einer Kundgebung der Wiener FPÖ tätigte er folgende Aussage: „Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona.“
Der IGGÖ-Präsident sieht in dieser Aussage eine unfassbare Entgleisung und stellt den Verdacht auf Verhetzung (§283 StGB) sowie der Herabwürdigung religiöser Lehren (§188 StGB) in den Raum: „Norbert Hofer beleidigt mit dieser Aussage die gesamte muslimische Bevölkerung. Er hat aus der Vergangenheit offensichtlich nichts gelernt und möchte wohl neue Gräben aufreißen. In einer zivilisierten Gesellschaft muss Hofers Entgleisung eine Entschuldigung zur Folge haben!“
Der Vergleich mit einem tödlichen Krankheitserreger wie dem Coronavirus, dem in den letzten Monaten weltweit mehrere hunderttausend Menschen zum Opfer gefallen sind, hat in rechtsextremen Zusammenhängen lange Tradition. Vural fordert umgehend eine Entschuldigung Hofers für die getätigte Aussage und ergänzt: „Derartige Vergleiche dürfen in Österreich keinen Platz mehr haben. Eine solche Verunglimpfung gefährdet das Klima gesellschaftlicher Toleranz und den religiösen Frieden. Für eine Person des öffentlichen Lebens sind Aussagen dieser Art untragbar und müssen Konsequenzen haben!“
Die Staatsanwaltschaft Wien ist aufgerufen, die Aussage des FPÖ-Chefs Kraft Gesetzes von Amts wegen auf ihre strafrechtliche Relevanz hin zu prüfen.