Am Donnerstag, den 24. September 2020 fand auf Initiative des Instituts Islamische Religion der Tag der islamischen Privatschulen am Campus Strebersdorf der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems statt. Durch die Veranstaltung führte Institutsleiterin Elif Medeni.
Der IGGÖ ist es als Trägerin der islamischen Privatschulen ein besonderes Anliegen, LehrerInnen und SchuldirektorInnen im Rahmen der engen Kooperation mit der KPH Wien/Krems die Möglichkeit zu bieten, von Expertenteams begleitete Schulentwicklungsprozesse zu initiieren. Präsident Vural unterstrich die Notwendigkeit der systematischen und kontinuierlichen Verbesserung des Bildungsangebots für MuslimInnen, um SchülerInnen zu „selbstbewussten, mündigen und weltoffenen Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes zu erziehen.“
KPH-Vizerektorin Taschl-Erber bezeichnete Schulen in ihrer Ansprache als Lern- und Begegnungsorte kultureller und religiöser Vielfalt und hob die Bedeutung des Erwerbs religionssensibler und interreligiöser Kompetenzen als integraler Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Lehrenden hervor.
In seinem Impulsvortrag zeichnete Religionspädagoge Helmar-Ekkehart Pollitt einen historischen Abriss zur Entwicklung evangelischer Schulen und der Konzipierung evangelisch-pädagogischer Ansätze, die auf gesellschaftlicher Teilhabe, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung abzielen.
Fachinspektor Ergün bedankte sich bei Mag. Lanzl für seine langjährige Tätigkeit als Direktor der Privaten Islamischen Volksschule in Wien und sprach die besten Wünsche für dessen wohlverdienten Ruhestand aus.
Im Rahmen der Tagung wurde das Islamische Realgymnasium Wien für seine Teilnahme am Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Junge Muslim*innen in Österreich. Eine sozialanthropologisch-kulturwissenschaftliche Forschung an Wiener Schulen“ ausgezeichnet. Die dabei entstandenen 15 Kurzfilme waren Teil des Sparkling Science Projekts, einer Kooperation des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte sowie des Instituts für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. SchülerInnen behandelten darin die Frage nach der Rolle der Religion in der Schule, beim Schließen von interkonfessionellen Freundschaften und in Bezug auf Geschlechterrollen sowie nach dem Umgang mit kultureller, ethnischer und religiöser Diversität in österreichischen Schulen. Dies bildete die Grundlage der Online-Ausstellung „Schulgespräche“ am Museum für Völkerkunde in Wien.
Im Anschluss kamen Lehrende und DirektorInnen in mehreren Workshops zu Themen wie Digitalisierung und E-Learning, Interreligiöses Lernen, Elternarbeit und Kommunikation zusammen. Die Fortbildungen wurden aufgrund der aktuellen Covid-19 Maßnahmen online abgehalten.