IGGÖ vom Ministerium nicht informiert – Prüfung der Causa dennoch angelaufen
Wien (OTS/IGGÖ) – “Leider scheint es zur Normalität zu werden, dass Entscheidungen von Ministerien nur noch via Medien kommuniziert werden”, zeigt sich der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Ümit Vural verwundert.
Ein Ex-Dschihadist – als selbsternannter “Islamistenjäger” auftretend – hat in einem Youtube-Video schwere Vorwürfe gegen einen langjährigen Militär-Imam erhoben. Das Verteidigungsministerium hat daraufhin eine Entscheidung getroffen, ohne die IGGÖ vorab zu informieren.
Der langjährige Imam des österreichischen Bundesheeres war weder der IGGÖ, dem Bundesministerium noch seiner Kollegschaft in der Vergangenheit jemals negativ aufgefallen. Im Gegenteil war der ausgebildete Jurist und Religionspädagoge für seine Tätigkeit stets hoch geschätzt worden.
“Imame haben Vorbilder zu sein. Sie müssen für Besonnenheit, Verfassungstreue und interreligiösen Frieden stehen. Das war von Anfang an mein Standpunkt. Daher werden wir die Causa gewissenhaft prüfen und unsere Entscheidung direkt dem Ministerium mitteilen”, so Vural abschließend.
Die Vereinbarung über die seelsorgerische Betreuung muslimischer SoldatInnen besteht zwischen dem Verteidigungsministerium und der IGGÖ. Daher ist die islamische Seelsorge im Bundesheer unabhängig von der Entscheidung weiterhin gewährleistet.