Der Terroranschlag in Wien hat ein Echo, das bis heute nachhallt. Die islamische Glaubensgemeinschaft in Oberösterreich hält Sonntagabend ihre Vorstandsitzung ab. Am Programm: Gespräche und Evaluierung der Moscheen, um radikale Tendenzen schon im Vorfeld zu bemerken.
In den Moscheen gäbe es keine Probleme, hieß es im Vorfeld. Aber manche Vereine machen den offiziellen Vertretern der Muslime offenbar Sorgen.
Der Vorsitzende der islamischen Glaubensgemeinschaft in Oberösterreich, Binur Mustafi, sagte im Interview mit Radio Oberösterreich: „Menschen kommen nicht nur unter dem Dach einer Moschee zusammen, hierbei spielen auch Vereine – ganz normale Vereine, die nach dem Vereinsgesetz geführt wurden – auch eine gewisse Rolle, wo dann die Glaubensgemeinschaft natürlich keinen Zugriff hat.
Missbrauch im Namen des Islams
Menschen würden auch diese Vereine missbrauchen, „sie missbrauchen sie im Namen des Islams, im Namen ihrer Religion oder anderer Interessen und das Spektrum, was wir nicht erreichen können – beziehungsweise die, die nicht zu uns kommen – das ist natürlich ein Bereich, der uns in Zukunft noch beschäftigen wird”, so der Vorsitzende.
Anfeindungen auf der Straße
Das Verhalten gegenüber Muslimen habe sich seit dem Terroranschlag – auch in Oberösterreich – verändert, so Mustafi. Viele Mitglieder der Glaubensgemeinschaft kontaktieren die Verantwortlichen, weil sie Anfeindungen auf der Straße begegnen, „wo sie angespuckt werden, angeschrien werden“. In Freistadt habe die Einrichtung einen Drohbrief erhalten und in Wels seien die Hauswände des islamischen Vereins beschmiert worden.
Quelle: ORF