Wien (OTS/IGGÖ) – Die griechischen Inseln sind leider nicht der einzige Ort, an dem sich die europäische Politik aktuell aus ihrer Verantwortung zieht. So schließt sich der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural in seinen Weihnachtsgrüßen heute den zahlreichen Aufforderungen unterschiedlicher kirchlicher und politischer Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und Personen des öffentlichen Lebens an, die griechischen Elendslager endlich zu evakuieren.
“Viele Gemeinden haben bereits konkrete Angebote gemacht oder ihre Bereitschaft signalisiert, die Aufnahme Geflüchteter durch deren Aufnahme zu unterstützen. Auch die muslimische Gemeinschaft steht bereit, sich in ihrer Betreuung zu engagieren”, sichert Vural zu.
Eine fehlende gesamteuropäische Flüchtlingspolitik ist keine Entschuldigung für den dramatischen Notstand in den Lagern. Dass die unmenschlichen Lebensbedingungen als Abschreckung für weitere Flüchtlinge politisch nicht nur geduldet, sondern sogar gewollt herbeigeführt sind, darf gesellschaftlich nicht länger toleriert werden.
Das Vorenthalten medizinischer Versorgung, der Entzug menschenwürdiger Unterkünfte, die Verweigerung fairer Asylprozesse und das illegale gewaltsame Zurückdrängen von Flüchtlingen stellen eine unerträgliche Missachtung der Europäischen Menschenrechtskonvention dar. „Wir haben genug von den hässlichen Bildern! Als Europäer berufen wir uns zurecht auf humanitäre Werte: Menschenwürde, Nächstenliebe und Barmherzigkeit kennen weder Herkunft, Religion, noch Staatsgrenzen“, so Vural.
Die IGGÖ fordert daher die politischen EntscheidungsträgerInnen dazu auf, der Demütigung der Schutzsuchenden unverzüglich ein Ende zu setzen und der Aufnahme eines adäquaten Kontingents Geflüchteter, die sich derzeit in griechischen Lagern befinden, zuzustimmen.