Für die Festlegung der Gebetszeiten existieren in der islamischen Welt unterschiedliche Berechnungsmethoden. Der Islam bietet diesbezüglich eine großzügige Möglichkeit für eine gelebte innermuslimische Vielfalt.
In Zeiten von Internet, unzähligen Gebetszeiten-Apps und sozialen Medien herrscht jedoch ein Überangebot an unterschiedlichen Kalendern, die teilweise Diskrepanzen bis zu einer Stunde aufweisen. Das hat in den vergangenen Jahren zu einer Verunsicherung innerhalb der muslimischen Communities bezüglich der „richtigen“ Gebetszeiten geführt.
In den vergangenen Monaten hat die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) daher in Zusammenarbeit mit Expert*innen unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche wie der islamischen Theologie, den Islamwissenschaften und der Astronomie aus dem In- und Ausland an einer Entschärfung dieser Debatte und einer Harmonisierung der Gebetszeitenkalender der sich unter ihrem Dach befindlichen Einrichtungen gearbeitet.
Der neue Gebetszeitenkalender der IGGÖ soll ab 1. Jänner 2023 gelten.
„Wir hoffen, den Musliminnen und Muslimen mit einer Einigung auf eine einheitliche Berechnungsmethode für den österreichischen Kontext eine Erleichterung ihrer religiösen Praxis zu verschaffen und eine gewisse Geschlossenheit innerhalb unserer Gemeinden zu erzielen“, so IGGÖ-Präsident Ümit Vural.