Am Donnerstag, dem 19. Oktober 2023, lud Präsident Vural die Leiter*innen verschiedener Einrichtungen der Glaubensgemeinschaft, die Mitglieder des Obersten Rates der IGGÖ, des Theologischen Beratungsrates sowie die Vorsitzenden der Kultusgemeinden zu einem Meinungsaustausch über die derzeitige Lage ein.
Das Team des Präsidialbüros erläuterte die Aktivitäten und Herausforderungen, die die IGGÖ seit dem erneuten Ausbruch des Nahostkonflikts am 7. Oktober 2023 bewältigt hat, und gab einen Überblick über die zahlreichen intensiven Termine, die in den letzten beiden Wochen wahrgenommen wurden.
Nadim Mazarweh, Leiter der Kontaktstelle für Extremismusprävention und Deradikalisierung, ordnete die aktuellen Geschehnisse in Israel und Palästina ein und warnte insbesondere vor Narrativen in sozialen Medien sowie der Verbreitung von Falschinformationen und deren möglichen Auswirkungen auf die Radikalisierungstendenzen bei muslimischen Jugendlichen.
Amina Baghajati, Leiterin des Schulamts der IGGÖ, berichtete über die verstärkte Zusammenarbeit mit islamischen Religionslehrer*innen, Fachinspektor*innen sowie den Bildungsdirektionen. Der Nahostkonflikt ist auch im schulischen Kontext ein stark diskutiertes Thema, und das Schulamt hat den Lehrer*innen eine Richtlinie für den Umgang mit diesem sensiblen Thema zur Verfügung gestellt.
Der Leiter der Sozialabteilung, Dzemal Sibljakovic, betonte die Rolle der Moscheen als sicheren Ort für Muslim*innen, um Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit dem aktuellen Konflikt zu besprechen. Er unterstrich die Notwendigkeit, Familien und ihre Kinder während dieses Konflikts zu begleiten, um der Entstehung von Gefühlen der Ungerechtigkeit entgegenzuwirken.
Anschließend gaben die Vertreter*innen der Kultusgemeinden Einblicke in die Stimmung innerhalb ihrer Gemeinden und äußerten Bedenken hinsichtlich der Sicherheitslage im Land. Der Wunsch der Mitglieder, das Leiden der Zivilbevölkerung im Nahen Osten anzusprechen und sich für ein Ende der Gewalt einzusetzen, fand Gehör, und die IGGÖ veröffentlichte eine entsprechende Stellungnahme.
Es wurde auch darüber diskutiert, wie der Nahostkonflikt beim Tag der offenen Moschee an diesem Sonntag angesprochen werden kann. Neben Bitt- und Friedensgebeten wird Raum für die muslimische Gemeinschaft geboten, um über den Konflikt zu sprechen. Seelsorger*innen und Religionslehrer*innen sollen dabei unterstützend zur Seite stehen.