IGGÖ reagiert auf „Moscheeunterricht 2.0“: Wichtige Zusammenarbeit und innere Autonomie nicht ausreichend gewürdigt

28.08.2024 | Bildungsamt, News, Oberösterreich, Presseaussendungen

In Bezug auf die kürzlich angekündigte Initiative „Moscheeunterricht 2.0“ des Integrationsministeriums möchte die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) einige wichtige Punkte klarstellen und ihre Verwunderung über die aktuelle Berichterstattung zum Ausdruck bringen.

Die aktuelle Berichterstattung zur Initiative ignoriert wesentliche Informationen und die umfangreichen Reformbemühungen der IGGÖ im Bereich des Moscheeunterrichts. Die IGGÖ stellt klar, dass sie als staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft aktiv und maßgeblich an der Weiterentwicklung und Verbesserung des Moscheeunterrichts beteiligt ist.

Bereits im Mai 2023 wurden im Rahmen des Symposiums „Koranschulen in Österreich“ Ergebnisse einer umfassenden Studie zum Moscheeunterricht präsentiert, an der die IGGÖ maßgeblich beteiligt war. Diese Studie empfahl, den Begriff „Koranschulen“ durch „Moscheeunterricht“ zu ersetzen, und dokumentierte die Fortschritte und Reformen, die die IGGÖ bereits initiiert hatte.

Die IGGÖ hat umfassende Maßnahmen zur Verbesserung des Moscheeunterrichts umgesetzt, darunter die Fortbildung von Lehrkräften, die Entwicklung einheitlicher Lehrpläne und die Integration zeitgemäßer Themen. Diese Maßnahmen unterstreichen das Engagement der IGGÖ für eine moderne und praxisnahe religiöse Bildung

Besonders hervorzuheben ist, dass die Entwicklung der Lehrmaterialien für den Moscheeunterricht durch Univ.-Prof. Mag. Dr. Zekirija Sejdini in enger Abstimmung mit der IGGÖ erfolgt. Die IGGÖ trägt gemäß ihrer innerreligiösen Autonomie die Verantwortung für die religiöse Unterweisung in ihren Einrichtungen. Daher müssen alle neuen Lehrmaterialien die Zustimmung der IGGÖ erhalten und von der Basis akzeptiert werden, um ihre Wirksamkeit und Akzeptanz sicherzustellen.

Der oberösterreichische Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer machte in seiner Stellungnahme deutlich, dass die Reformen gemeinsam mit der IGGÖ umgesetzt werden sollen. Dies steht im Gegensatz zur Darstellung des Integrationsministeriums, das diese Zusammenarbeit und die bestehende Autonomie der IGGÖ in seinen Ankündigungen nicht ausreichend gewürdigt hat.

Die am 17. Mai 2024 gestartete Fortbildung „IQRA verbindet“ ist ein direktes Ergebnis der von der IGGÖ initiierten Reformmaßnahmen. Diese Initiative, die in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz durchgeführt wird, zielt darauf ab, die Qualität des Moscheeunterrichts durch gezielte Weiterbildung entscheidend zu verbessern.

Es ist auffallend, dass die fortlaufenden und konstruktiven Bemühungen der IGGÖ im Zusammenhang mit „Moscheeunterricht 2.0“ nicht die gebührende Anerkennung gefunden haben. Die IGGÖ wird sich weiterhin unermüdlich für die Verbesserung des Moscheeunterrichts einsetzen und fordert eine respektvolle und transparente Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteur:innen. „Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist es wichtig, dass zukünftige Diskussionen die bereits umgesetzten Maßnahmen sowie die wesentliche Rolle der IGGÖ angemessen reflektieren“, betont IGGÖ-Präsident Ümit Vural.

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