Interreligiöse Gedenkfeier im Stephansdom erinnert an Opfer des Grazer Anschlags vom 10. Juni 2025
Mit einem interreligiösen Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom hat Österreich am Donnerstagabend die dreitägige Staatstrauer nach dem Amoklauf in Graz beendet.
Erzbischof Franz Lackner leitete die Feier, begleitet von RepräsetantInnen der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Unter den Spitzenvertretern dieser war auch Präsident Ümit Vural war als Vertreter der IGGÖ anwesend. Die Islamische Religionsgemeinde Steiermark war durch Vorsitzenden Mehmet Celebi ebenso präsent.
Vonseiten weiterer Kirchen und Religionsgesellschaften waren Militärbischof Werner Freistetter, der evangelische Superintendent der Steiermark, Wolfgang Rehner, der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs, der Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H.B. Thomas Hennefeld, der russisch-orthodoxe Bischof Aleksij und der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin zum Gottesdienst gekommen. Ebenso anwesend waren Walter Hessler, Hirte von der Neuapostolischen Kirche, der Präsident des Bundes der Baptistengemeinde, Pastor Dietrich Fischer-Dörl, Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura sowie Vertreter der Koptischen Kirche.
Der Wiener Apostolische Administrator Josef Grünwidl betonte in seinen Eröffnungsworten, dass die Staatstrauer ende, doch die Wunden blieben.
Erzbischof Lackner rief dazu auf, im Angesicht des anderen nicht den Feind zu sehen, sondeern den Bruder, und erinnerte daran, einander im Leid beizustehen.
Der evangelische Bischof Michael Chalupka bezog sich in seinem Gebet auf die vor dem Volksaltar des Domes zehn aufgestellten, leeren Sessel, welche die Plätze der SchülerInnen in den Klassen symbolisieren sollten.
Der Erste Imam der Islamischen Religionsgemeinde Wien, Ermin Sehic, rezitierte Koran-Verse aus der Sure Al-Baqara, die Geduld und die Hoffnung auf das ewige Leben der getöten Kinder und Jugendlichen im Jenseits spenden sollten.
Das offizielle Österreich wurde von Bundespräsident Alexander Van der Bellen repräsentiert. Die gesamte Bundesregierung mit Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger an der Spitze war ebenfalls vertreten. Neben zahlreichen Religionsvertretern nahmen auch führende Politiker, Einsatzkräfte und Mitglieder der Notfallseelsorge an der überkonfessionellen Gedenkveranstaltung teil.