Wien (OTS/IGGÖ) – Die wiederholten Akte von Vandalismus an der Grazer Synagoge und den tätlichen Angriff auf den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz hat IGGÖ-Präsident Ümit Vural entschieden verurteilt: „Wir müssen entschlossen und vereint gegen jede Form von Antisemitismus vorgehen. Hass und Gewalt haben keinen Platz in unserer Gesellschaft!“
Seine Solidarität und Anteilnahme mit der jüdischen Gemeinschaft und ihrem Präsidenten Elie Rosen hat Vural diesem am Wochenende persönlich übermittelt. Als Geste der Solidarität haben VertreterInnen der IGGÖ in Graz an den Mahn- und Nachtwachen vor der Synagoge teilgenommen.
Eine Assoziation zwischen ihren Mitgliedern und dem Täter allein aufgrund seines Glaubens lehnt die IGGÖ indes ab. Etwaigen antisemitischen Tendenzen in den eigenen Reihen müsse man sich dennoch nachdrücklich stellen und in aller Form bekämpfen. Die IGGÖ wird ihre diesbezüglichen Projekte und vor allem auch ihre Bemühungen im Interreligiösen Dialaog auch weiterhin ungebrochen vorantreiben.
Gleichzeitig kritisiert der IGGÖ-Präsident den Versuch der Instrumentalisierung der antisemitischen Angriffe durch politische VerantwortungsträgerInnen. So lehnt er die Rechtfertigung antisemitischer Taten durch den Nahostkonflikt ebenso vehement ab, wie den Versuch, Menschen muslimischen Glaubens sowie Flüchtlinge nun erneut pauschal als Feinbild in den Fokus zu rücken.
Vural wünscht sich von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis gegen jede Form des Antisemitismus und Rassismus. Besorgniserregend seien so beispielsweise auch die jüngsten Berichte über rechtsextreme, antisemitische und rassistische Umtriebe innerhalb der Polizei. Die Politik und Zivilgesellschaft seien gleichermaßen dazu angehalten, jeglichen spalterischen Tendenzen innerhalb der Bevölkerung entgegenzutreten, die das Schüren von Hass und Missgunst gegen Mitmenschen allein aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit und/oder Herkunft befeuern.
Auch die Sachbeschädigungen an einem LGBTQ-Lokal durch den Angreifer der Synagoge wertet Vural als Angriff auf die offene Gesellschaft: „Menschen jeglicher sexuellen Orientierung haben ein Anrecht auf den Schutz und die Wahrung ihrer Würde. Die Basis des friedlichen Zusammenlebens ist und bleibt der Respekt voreinander und die Toleranz einander gegenüber“, so der IGGÖ-Präsident abschließend.