Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) veranstaltet am Montag, dem 2. Dezember 2024, eine Fachtagung unter dem Titel „Imame in der modernen Gesellschaft: Ausbildungswege und gesellschaftliche Verantwortung“. Ziel der Veranstaltung ist es, die Etablierung einer fundierten Imame-Ausbildung in Österreich voranzutreiben, die den religiösen Traditionen der muslimischen Gemeinschaften ebenso gerecht wird wie den Anforderungen einer pluralistischen Gesellschaft.
„Die Frage, welche Rolle Imame bzw. islamische Seelsorger:innen in einer modernen, vielfältigen Gesellschaft spielen, betrifft nicht nur die muslimische Gemeinschaft, sondern das gesamte Zusammenleben in Österreich“, erklärt Ümit Vural, Präsident der IGGÖ. Er betont, dass eine zeitgemäße Ausbildung Brücken zwischen Tradition und Moderne schlagen müsse, um auf die komplexen Herausforderungen in einer vielfältigen Gesellschaft eingehen zu können.
Die IGGÖ verfolgt mit dieser Initiative das Ziel, den „österreichischen Weg“ des Islams zu stärken, der – ihrem Motto gemäß – auf den Prinzipien „Einheit in Vielfalt“ und „Stärke im Zusammenhalt“ basiert.
In Zusammenarbeit mit den Gemeinden der IGGÖ, universitären Einrichtungen und staatlichen Behörden soll eine zukunftsorientierte Ausbildung geschaffen werden, die den Bedürfnissen der muslimischen Gemeinschaften entspricht, den interreligiösen Dialog fördert und zum sozialen Frieden beiträgt.
Präsident Vural hebt hervor: „Durch ihre zentrale Rolle nehmen Imame und Seelsorger:innen maßgeblichen Einfluss darauf, wie sich die muslimischen Gemeinden in Österreich in Zukunft entwickeln und zum gesellschaftlichen Gefüge beitragen. Um in einer derart dynamischen Realität wie der unseren erfolgreich wirken zu können, müssen sie nicht nur in der islamischen Tradition fest verwurzelt sein, sondern auch ein tiefgehendes Verständnis für die kulturellen, sozialen und politischen Dynamiken unserer Zeit entwickeln.“
Internationale Expert:innen werden bei der Tagung historische Perspektiven auf die Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten, aktuelle Entwicklungen sowie Standards für die Imame-Ausbildung – auch anhand internationaler Best-Practice-Beispiele – diskutieren. Themenschwerpunkte sind unter anderem die Rolle von Frauen in der islamischen Wissensvermittlung, die Bedürfnisse muslimischer Jugendlicher und das interreligiöse Zusammenleben.