Wien (OTS/IGGÖ) – Der Genozid an den bosnischen Muslim*innen in Srebrenica, der als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gilt, jährt sich in den kommenden Tagen zum 27. Mal.
Aus diesem traurigen Anlass veranstaltet die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) wie schon in den vergangenen Jahren eine Gedenkwoche für die Opfer und Hinterbliebenen dieses traurigen Höhepunktes des Bosnienkrieges.
Trotz deutlicher Hinweise auf ein bevorstehendes Massaker schritt die internationale Gemeinschaft im Juli 1995 nicht ein. Tausende Menschen wurden vor den Augen von Blauhelmsoldaten in einer Schutzzone der Vereinten Nationen ermordet. Diese Untätigkeit hat ein tiefsitzendes Trauma in der muslimischen Gemeinschaft hinterlassen, wie Džemal Šibljaković, Leiter der Sozialabteilung der IGGÖ anmerkt: „Viele unserer Mitglieder haben die schrecklichen Gräueltaten der Jugoslawienkriege selbst miterlebt und nicht nur Familienangehörige, sondern auch ihre Heimat verloren. Gleichzeitig ringen sie immer noch mit der Leugnung und Relativierung dieses Genozids und sind nun zurecht empört zu hören, es herrsche derzeit der erste Krieg auf europäischem Boden seit 1945.“
Indes begrüßt IGGÖ-Präsident Ümit Vural den Entschließungsantrag des österreichischen Nationalrates, der von der Bundesregierung ein Engagement für das Gedenken an Srebrenica einfordert: „Auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ist eine aktive Friedenserziehung und die Schaffung einer Erinnerungskultur eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.“
Die öffentliche Veranstaltungsreihe der IGGÖ findet von 4. bis 11. Juli 2022 statt.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Um Anmeldung unter events@derislam.at wird gebeten.
Zum Veranstaltungsprogramm: https://www.derislam.at/wordpress/srebrenica/