Klimaschutz

IGGÖ und Klimaschutz

Die Umweltethik und das Prinzip der Nachhaltigkeit sind tief in den Quellen des Islam verankert. An verschiedenen Stellen liefern uns der Qur’an und die Überlieferungen aus dem Leben des Propheten Muhammad (s) zahlreiche praktische Anhaltspunkte, was den Umwelt- und Artenschutz betrifft. Sie lehren uns, wie wir uns respektvoll gegenüber der Schöpfung Gottes zu verhalten haben. Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Schöpfung, Natur und Mensch ist in unserem Glauben damit auch Ausdruck einer gesunden Gottesbeziehung.

Der erste Umweltbeauftragte der IGGÖ wurde 2019 in der Amtsperiode von Präsident Vural bestellt. Die Motivation dahinter war zunächst die Förderung einer nachhaltigen Produktion von Halal-Fleisch und Lebensmitteln in Österreich. Seine Aufgabe liegt aber auch darin, Konzepte zur stärkeren Sensibilisierung der muslimischen Gemeinschaft für das Thema Umweltschutz und Klimawandel zu erarbeiten.

 

Klimavolksbegehren

Im Jahr 2020 setzte die IGGÖ gemeinsam mit allen anerkannten Kirchen- und Religionsvertreter*innen durch die Unterstützung des Klimavolksbegehrens ein gemeinsames Zeichen für eine nachhaltige Klimapolitik und verdeutlichte damit das Potenzial, das Religion im Nachhaltigkeitsdiskurs mit sich bringt.

 

Umwelt und Klima im islamischen Religionsunterricht und in den Moscheen

Durch das Engagement der jungen Generation, aus der die Klimastreikbewegung entstanden ist und von Schüler*innen und Student*innen der sich unter unserem Dach befindlichen Einrichtungen im Rahmen der Fridays-For-Future und Religions-For-Future Bewegungen fanden die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz auch vermehrt Einzug in den islamischen Religionsunterricht an Schulen, aber auch in den Moscheen.

Ein nachhaltiges Konsumverhalten oder die Klimaerwärmung sind Themen, die erst langsam beginnen in die Predigten einzufließen. Das Bewusstsein dafür ist bei den älteren Generationen innerhalb der Moscheegemeinden noch nicht stark ausgeprägt. Mit dem Generationenwechsel ändert sich dies aber schrittweise. Die IGGÖ ist bestrebt, diese Themen in Videobotschaften und bei Veranstaltungen vermehrt anzusprechen, sei es in Bezug auf unsere Verantwortung als Menschen gegenüber der Schöpfung Gottes, oder aber jener unseren Mitmenschen gegenüber, denn die Folgen des Klimawandels sind weltweit zentrale Ursachen für Hunger, Armut und Flucht ‒ Themen, die auch die IGGÖ stark beschäftigen.

Es gibt mittlerweile einige Vorzeigemodelle in Europa für sogenannte “grüne Moscheen”, deren Entwicklung die IGGÖ mit Interesse verfolgt. Eine nachhaltige Bauweise ist jedoch leider auch immer eine Frage des Budgets, weshalb sich die IGGÖ aktuell darauf konzentriert, konkrete, einfache Handlungsempfehlungen anzubieten, um den Betrieb der bestehenden Moscheen nachhaltiger zu gestalten, sei es z.B. was den Energie- und Wasserverbrauch, die Mülltrennung, das Anlegen eines Gartens oder auch die Gestaltung des Iftars im Ramadan betrifft. Bei zukünftigen Plänen für Neubauten wird eine nachhaltige Bauweise aber jedenfalls eine Rolle spielen.

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