Durch die Betreuung von Haftentlassenen wird ehemaligen Insass*innen der Weg und der Verbleib in der Mitte der Gesellschaft erleichtert. Ein besonderer Fokus lag in den vergangenen Jahren auf der Arbeit mit Angehörigen von Insass*innen, um einerseits eine Erleichterung der für sie belastenden Situation zu erwirken, andererseits dadurch den Wiedereingliederungsprozess für Haftentlassene durch die Stärkung ihres sozialen Umfeldes zu unterstützen.

In der Arbeit mit den Insass*innen gelingt es oft Gedanken an Suizid aus der Welt zu schaffen und ihnen die nötige Stärke für das Weitermachen zu vermitteln.

Wichtige Aufgabe der Seelsorge ist der Aufklärungsprozess mit Insass*innen, denen extremistisches Gedankengut nachgesagt wird und mit einigen, die es auch wirklich haben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Präventionsarbeit, um langfristig gegen extremistisches Gedankengut vorzugehen. Religiöse Bildung ist diesbezüglich ein wichtiges Mittel. Durch authentische und geschulte Vermittlung religiöser Inhalte ebnet sich der Weg in die multikulturelle Gesellschaft.

Wenn Insass*innen als Extremist*innen bzw. Beamt*innen als Rassist*innen abgestempelt werden, erschwert dies den Arbeitsalltag immens. Die islamische Seelsorge fungiert diesbezüglich als wichtige Vermittlerinstanz und ist auch in den Unterricht und die Fortbildungen für Justizwachbeamt*innen an den Strafvollzugsakademien eingebunden.